In krassem Gegensatz zur amerikanischen Wirtschaftsphilosophie stimmten die Tesla-Aktionäre am Donnerstag mit überwältigender Mehrheit einem Plan zu, der CEO Elon Musk zum ersten Billionär der Welt machen könnte, gerade als New York City einen Kandidaten, der die Reichen besteuert, zum nächsten Bürgermeister wählte. Diese Ereignisse verdeutlichen die zunehmende Kluft in der Sichtweise der Amerikaner auf Vermögensverteilung und Unternehmensführung.
Ein Winner-takes-all-Ansatz
Die Tesla-Aktionäre mit Sitz in Austin, Texas, befürworteten größtenteils ein Kapitalismusmodell, bei dem der Gewinner alles bekommt. Sie stimmten dafür, Musk-Aktien im Wert von schätzungsweise 1 Billion US-Dollar zu verleihen, wenn Tesla im nächsten Jahrzehnt ehrgeizige finanzielle und operative Ziele erreicht. Dazu gehören Ziele wie der Verkauf einer Million humanoider Roboter und 10 Millionen kostenpflichtige Abonnements für die selbstfahrende Software des Unternehmens, wodurch die Marktkapitalisierung von Tesla von der aktuellen Bewertung von rund 1,4 Billionen US-Dollar auf 8,5 Billionen US-Dollar deutlich gesteigert werden soll.
Nach der Abstimmung dankte Musk den Aktionären und erklärte: „Was wir jetzt beginnen, ist nicht nur ein neues Kapitel der Zukunft von Tesla, sondern ein ganz neues Buch.“ Obwohl die Tesla-Aktie im nachbörslichen Handel einen leichten Rückgang verzeichnete, verteidigten die Direktoren des Unternehmens und viele Investoren das Vergütungspaket als entscheidenden Motivator für Musk, weiterhin zukunftsweisende Produkte wie selbstfahrende Fahrzeuge zu entwickeln.
Gemischte Reaktionen und Bedenken
Während Befürworter wie Cathie Wood von Ark Invest argumentieren, dass der Vergütungsplan den Anlegern zugute kommen wird, wenn ehrgeizige Ziele erreicht werden, äußern Kritiker Bedenken hinsichtlich der Konzentration von Vermögen und Unternehmensmacht. Thomas DiNapoli, Rechnungsprüfer des Staates New York, beschrieb den Plan als „Bezahlung für unkontrollierte Macht“ und nicht als leistungsbasierte Vergütung.
Das Problem geht über die Unternehmensfinanzierung hinaus. Auch Papst Leo
Rechtlicher und historischer Kontext
Dieser beispiellose Vergütungsplan baut auf einem ähnlichen Paket auf, das 2018 von den Tesla-Aktionären genehmigt wurde. Bemerkenswert ist, dass ein Richter in Delaware im vergangenen Jahr den Vergütungsplan für 2018 im Wert von rund 128 Milliarden US-Dollar mit der Begründung abgelehnt hat, dass der Genehmigungsprozess „zutiefst fehlerhaft“ sei. Gegen diese Entscheidung legt Tesla derzeit Berufung ein.
Der Abstimmungsprozess selbst ermöglichte es Musk, der etwa 15 % der Tesla-Aktien besitzt, mit seinen eigenen Aktien abzustimmen, wodurch sich sein Eigentumsanteil möglicherweise auf fast 29 % erhöht, sollte er die Bedingungen des Plans erfüllen. Trotz des jüngsten Einbruchs der Gewinne und Autoverkäufe behielten viele kleinere Anleger ihre Aktien und schienen bereit zu sein, Musks kontroversen Vorstoß in die Politik zu ignorieren – insbesondere seine jüngste Unterstützung für Donald Trump.
Umfassendere Implikationen
Die Genehmigung des Vergütungsplans von Musk war keine Überraschung, da in den letzten Jahren nur eine Handvoll ähnlicher Aktienpakete für Führungskräfte die Abstimmung der Aktionäre nicht bestanden haben. Prominente Investoren wie der Manager des norwegischen Staatsfonds äußerten jedoch Vorbehalte und verwiesen auf Bedenken hinsichtlich der Höhe des Zuschusses und seines Potenzials, die Abhängigkeit von einer einzelnen Person zu erhöhen (ein Risiko, das als „Schlüsselpersonenrisiko“ bezeichnet wird). Andere argumentierten, dass der Plan dem Vorstand von Tesla zu viel Flexibilität bei der Vergabe von Aktien gewährte, auch wenn die dargelegten Produktziele nicht erreicht wurden.
Letztendlich zeigt die Zustimmung zu Musks Paket eine klare Spaltung in der amerikanischen Wirtschaft und Politik – eine Spannung zwischen denen, die den Erfolg gut verdienender Führungskräfte feiern, und denen, die sich für gerechtere Systeme der Vermögensverteilung einsetzen. Es ist wahrscheinlich, dass diese Veranstaltung weiterhin die politische Debatte anheizen und die laufenden Gespräche über Unternehmensführung und Einkommensungleichheit hervorheben wird.
Der Vergütungsplan „wurde mit einem übergeordneten Ziel konzipiert: Teslas nächste Phase außergewöhnlichen Wachstums, Innovation und Wertschöpfung voranzutreiben“, sagte Robyn Denholm, Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, letzten Monat in einem Brief an die Aktionäre.








































